Windpocken beim Baby – Symptome & Bahandlung

von | Nov. 6, 2025

Dein Kind hat Ausschlag und Juckreiz? Vielleicht sind es Windpocken! Alle Informationen über die Kinderkrankheit findest Du hier.

Was sind Windpocken?

Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus, auch Varizellen genannt, verursacht und zählen zu den sogenannten Kinderkrankheiten. Die meisten Menschen mit Windpocken haben leichte Symptome und erholen sich schnell. In seltenen Fällen kann das Virus schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung verursachen.

Die Windpockenimpfung wurde 2004 von der StiKo (Ständigen Impfkommision) als notwendige Impfung empfohlen und wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Baby verabreicht. Seitdem gibt es viel weniger Krankenhausaufenthalte und Todesfälle aufgrund von Windpocken. Die Impfung bewirkt eine Immunisierung und beugt damit den meisten Windpocken-Infektionen vor. Zusätzlich verringert die Impfung das Risiko von schweren Erkrankungen und Komplikationen.

Die wichtigsten Fakten über Windpocken

  • Windpocken sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird.
  • Das häufigste Symptom der Windpocken ist ein juckender roter Ausschlag mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen.
  • Die meisten Fälle von Windpocken verlaufen mild und klingen von selbst wieder ab.
  • Zu den schwerwiegenden Komplikationen von Windpocken gehören infizierte Blasen, Lungenentzündung und Meningitis.
  • Eine Impfung ist der beste Weg, um Windpocken zu verhindern.
Windpocken auf Rücken - Kind

Symptome Windpocken

Die Symptome von Windpocken sind bei Kindern und Erwachsenen ähnlich, bei Erwachsenen treten sie jedoch meist stärker auf. Es ist daher gut, wenn dein Kind die Krankheit gar nicht oder möglichst früh durchmacht. Das Hauptsymptom der Windpocken ist ein juckender roter Ausschlag. Während der Krankheit verwandelt sich der Ausschlag in flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die aufplatzen und verkrusten können.

Menschen mit Windpocken können auch folgende Symptome haben:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • allgemeines Unwohlsein

Die Symptome treten in der Regel etwa 2 Wochen nach dem Kontakt mit einer Person mit Windpocken auf und können zwischen 10 Tagen und 3 Wochen andauern.

Windpocken treten häufiger bei Kindern auf. Stecken sich Erwachsene mit Windpocken an, verläuft die Krankheit meist schwerer und die Genesung kann länger dauern. Windpocken zählen daher zu den Kinderkrankheiten, also zu den Infektionen, die bereits im Kindesalter durchlaufen werden sollte.

 

Windpocken – Ursache und Übertragung

Windpocken werden durch Varizellen verursacht und per Aerosole (Tröpfcheninfektion) übertragen. Kommt das Virus mit den Schleimhäuten in Kontakt, nistet es sich ein und vermehrt sich. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit der Krankheit anzustecken ist am größten, wenn man mit ausgeatmeter Luft einer infizierten Person in Berührung kommt – zum Beispiel, wenn diese in der Nähe hustet oder niest. Dein Kind kann sich aber auch anstecken, wenn es die Flüssigkeit aus der Windpockenblase einer infizierten Person berührt.

Wenn du selbst noch keine Windpocken hattest und ungeimpft bist, trage am besten einen Mund-Nasen-Schutz und eine Schutzbrille bei Kontakt mit deinem Kind. So vermeidest du eine Ansteckung.

Windpocken sind nicht mehr ansteckend, wenn die Bläschen verkrustet sind.

Windpocken auf Brust bei Kind

Wer ist durch Windpocken gefährdet?

Windpocken sind für jeden ohne Immunisierung sehr ansteckend. Die meisten Menschen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben oder gegen das Virus geimpft sind, sind immun. Selbst bei Kontakt mit einer infizierten Person können sie sich nicht erneut anstecken. Kläre mit deinem Partner/in, ob ihr beide diese Kinderkrankheit bereits hattet.

Windpocken sind für folgende Personengruppen besonders gefährlich:

  • schwangere Frauen
  • neugeborene Babys
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem, z. B. Patienten, die eine Chemotherapie erhalten

Wenn du oder dein Kind zu einer dieser Gruppen gehören, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn du in der Nähe einer mit Windpocken infizierten Person warst. Das gilt auch, wenn bisher keine Symptome auftreten. In einigen Fällen kann dein Arzt dir Medikamente verschreiben, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung zu verringern oder den Schweregrad der Krankheit zu mindern.

Windpocken und Schwangerschaft

Windpocken sind für schwangere Frauen und ihre Babys besonders gefährlich. Frauen, die während der Schwangerschaft zum ersten Mal an Windpocken erkranken, haben ein höheres Risiko, schwer zu erkranken und Komplikationen zu entwickeln. Ungeborene Kinder können starke Gesundheitsschäden davontragen. Es besteht die Gefahr einer Windpocken-Infektion direkt nach der Geburt oder von Geburtsfehlern an Haut, Augen, Arme, Beine oder das Nervensystem.

Die Windpockenimpfung wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es ist also besser, sich vor der Schwangerschaft impfen zu lassen.

Extremer Juckreiz? Mit Fäustlingen kann dein Kind nicht so leicht an Ausschlag und Pusteln kratzen.

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Wann sollte ich meinen Arzt aufsuchen?

Das Hauptsymptom der Windpocken ist ein juckender roter Ausschlag, der auch ein frühes Anzeichen für eine Reihe anderer Erkrankungen ist. Du solltest deinen Arzt oder Kinderarzt aufsuchen, wenn Symptome von Windpocken auftreten.

Da Windpocken sehr ansteckend sind, muss der Arzt vor dem Besuch in der Praxis darüber informiert werden, ob ein Verdacht auf eine Infektion besteht.

Zeigt dein Kind eines oder mehrere der folgenden Symptome, suche dringend einen Arzt auf:

  • hohes Fieber
  • Nackenschmerzen
  • Atembeschwerden
  • Wunde, rote Stellen um die Blasen herum

Schwere Symptome können ein Anzeichen für Komplikationen sein, die auf Windpocken zurückzuführen sind und medizinisch behandelt werden müssen.

Sind Windpocken meldepflichtig?

Ja, Windpocken sind eine meldepflichtige Krankheit. Das bedeutet, dass der Arzt Fälle von Windpocken an die örtlichen Gesundheitsbehörden melden muss. Damit sollen größere Ausbrüche und Epidemien verhindert werden.

Was macht der Arzt bei Windpocken?

Windpocken werden in der Regel von einem Arzt diagnostiziert, indem er den Hautausschlag untersucht. Er wird Dich auch fragen, ob Du oder dein Kind in letzter Zeit Kontakt zu einer Person hatten, die Windpocken hatte, und ob ihr geimpft seid.

In einigen Fällen kann der Arzt die Flüssigkeit aus den Blasen oder das Blut untersuchen, um die Diagnose zu bestätigen.

 

Wie werden Windpocken behandelt?

Für die Behandlung von Windpocken gibt es keine speziellen Medikamente. Die Symptome können zwar gemildert werden, die Dauer der Infektion verkürzt sich dadurch aber nicht. Antibiotika helfen nicht bei der Genesung, da die Krankheit durch ein Virus und nicht durch Bakterien verursacht wird.

Die meisten Kinder oder Erwachsene haben nur leichte Symptome und erholen sich schnell, aber Windpocken können trotzdem unangenehm sein.

Windpockenbläschen können stark jucken, und es kann schwierig sein, sie nicht aufzukratzen – vor allem bei Kindern. Kratzen erhöht jedoch das Risiko, dass sich die Bläschen infizieren und Narben hinterlassen. Halte die Fingernägel deines Kindes kurz, um das Kratzen zu erschweren.

Kind Salbe gegen Windpocken

Tipps gegen Juckreiz bei Windpocken

Du kannst auch versuchen, den Juckreiz mit diesen Hilfmitteln und Hausmitteln gegen Windpocken zu lindern:

  • Verwende Lotionen, wie z. B. Galmei-Lotion, um den Juckreiz zu lindern.
  • Lege kühle Kompressen auf die juckenden Blasen.
  • Nimm lauwarme Bäder mit Backpulver oder Haferflocken.
  • Gönne dir bzw. deinem Kind viel Ruhe.

Für Erwachsene: Paracetamol hilft, das Fieber bei Erwachsenen zu senken. Wichtig: Gib Kindern KEINE Medikamente ohne Absprache mit einem Kinderarzt.

Dein Kinderazt kann dir ein antivirales Medikament verschreiben, wenn dein Kind sich sehr unwohl fühlt oder ein geschwächtes Immunsystem hat.

ACHTUNG !!!

Gib deinem Kind keine Medikamente ohne Absprache mit dem Kinderarzt!

Gib deinem Kind keine Medikamente für Erwachsene!

Wie kann ich Windpocken vorbeugen?

Die beste Möglichkeit, Windpocken vorzubeugen, ist eine Impfung.

Die Impfung verhindert in den meisten Fällen, dass die Windpocken zu einer schweren Erkrankung führen. Eine Erkrankung tritt seltener auf und falls doch, so sind die Symptome in der Regel milder und klingen schneller ab, als ohne Impfung.

Die Windpockenimpfung kann allein oder in Kombination mit einer Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (so genannte MMR-V-Impfung) verabreicht werden. Kinder werden im Alter von 11-14 Monaten (1. Impfung) und im Alter von 14 bis 23 Monaten (2. Impfung) geimpft. Sollte die Impfung verpasst werden, kann sie auch später nachgeholt werden.

Bei einer Windpocken-Infektion sollte dein Kind nicht zur Kinderbetreuung oder Schule gehen. Bei Erwachsenen gilt ebenfals: Zuhause bleiben! Damit wird vermieden, dass sich andere Menschen anstecken.

MMR-Impfungen verursachen keinen Autismus!

Medizinische und wissenschaftliche Experten haben alle Forschungsergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus vermuten ließen, vollständig widerlegt.

Wenn Du als Erwachsener noch nie Windpocken hattest und nicht geimpft bist, sprich mit deinem Arzt darüber. Kinder bringen das Virus mit nach Hause, sobald im Kindergarten oder der KiTa ein Kind erkrankt ist. Auch wenn dein Kind keine Symptome zeigt, kann es dich anstecken.

Eine Windpockenimpfung wird Erwachsenen in der Kinderbetreuung, der Altenpflege oder im Gesundheitswesen dringend empfohlen, da die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sehr hoch ist.

Fakten zur Impfung gegen Windpocken

Die Impfung gegen Windpocken ist der einfachste Weg, eine Immunisierung zu erreichen. Sogennante „Pockenpartys“ schaden deinem Kind, da es die komplette Infektion durchlaufen muss. Dabei können schwere Nachwirkungen auftreten.

Die Windpocken-Impfung gilt heute als sicher. Früher wurden teilweise schädliche Stoffe in Impfstoffen verarbeitet, die heute nicht mehr verwendet werden. Das Risiko von Nebenwirkungen ist seitdem stark gesunken.

In welchem Alter wird die Impfung empfohlen?

Windpockenimpfung bei Kindern: Die 1. Dosis des Impfstoffs wird in der Regel im Alter von 9-12 Monaten gegeben. Dein Kinderarzt wird dich bei der U-Untersuchung darauf ansprechen. Wenn du Fragen hast, stelle ihm diese!

Bei Kindern über 14 Jahre und Erwachsenen kann die Impfung gegen Windpocken ebenfalls durchgeführt werden. Hierbei wird eine Wartezeit von 4 Wochen zwischen erster und 2. Impfung empfohlen.

Wie viele Dosen braucht die Impfung?

Der Impfschutz gegen Windpocken kann mit einer oder 2 Dosen des Impfstoffs aufgebaut werden, je nach Präparat. Seit August 2006 ist ein Vierfachimpfstoff gegen Masern, Mumps und Varizellen in Deutschland zugelassen und allgemein verfügbar. Damit muss seltener geimpft werden um die gleichen Krankheiten abzudecken. Das Präparat ist für Kinder zwischen 9 Monaten und 12 Jahren zugelassen und muss zweimal geimpft werden. Frage beim Kinderarzt nach, wie viele Dosen für dein Kind geeignet sind.

Wie wird der Impfstoff verabreicht?

Der Impfstoff wird durch eine Injektion verabreicht.

Ist die Impfung kostenlos?

Ja. Die Impfung gegen Windpocken wird von der StIKo (Ständige Impfkommission) empfohlen und gehört zu den Leistungen der Krankenkasse.

Häufige Nebenwirkungen der Windpocken-Impfung

Die Impfung gegen Windpocken ist sehr sicher, aber es können gelegentlich Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören

  • Rötungen an der Injektionsstelle
  • ein Ausschlag oder
  • leichtes Fieber.

Die Nebenwirkungen treten in der Regel etwa eine Woche nach der Impfung auf, gehen aber schnell wieder vorbei.

Windpocken auf Beinen von Kind

Welche Komplikationen können bei Windpocken auftreten?

Komplikationen im Zusammenhang mit Windpocken sind selten, aber sie können schwerwiegend sein und lebenslange Auswirkungen haben.

Mögliche Komplikationen von Windpocken sind:

  • bakterielle Infektion der Hautbläschen
  • Vernarbung
  • Lungeninfektion (Lungenentzündung)
  • Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut (Meningitis oder Enzephalitis)
  • Entstehung einer Gürtelrose im Erwachsenenalter

Wenn sich die Pusteln infizieren, kann der Arzt dir eine antibiotische Creme oder antibiotische Tabletten verschreiben, um die Infektion zu behandeln.