Hand-Fuß-Mund-Krankheit beim Baby – Symptome, Behandlung & Vorbeugung
Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit (HDMK) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Sie äußert sich hauptsächlich durch Pusteln und Pickel an Händen und Füßen und Wucherungen im Mund, aber auch andere Körperteile können betroffen sein. BabySOS erklärt dir, wie die sogenannte „falsche Maul- und Klauenseuche“ übertragen wird und wie du das Risiko einer Infektion bei dir und deinem Baby verringern kannst.
Blasen und kleine Pickel sind immer unwillkommene Gäste. Viel schlimmer wird es, wenn sie flächig und in größerer Anzahl auftreten. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) kann dich als Mutter genauso treffen wie dein junges Spätzchen. Große Gefahr geht von der Virusinfektion allerdings nicht aus. Dafür strapaziert sie im Gegenzug unglaublich Nerven und Geduld von Eltern und Säugling.
Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Hauptsächlich treten Symptome nämlich an Füßen, Händen und im Mund auf. Daher hat die Krankheit auch ihren Namen. Sobald du kleine, rote Flecken oder Blasen an Handflächen oder Fußsohlen bemerkst, solltest du Verdacht schöpfen.
Im Mund bilden sich winzige Geschwüre aus, die zusätzliche Reizungen und Schmerzen hervorrufen. Es ist egal, ob dein Wonneproppen etwas trinken, krabbeln oder greifen möchte: Irgendwo juckt und beißt es penetrant – es gibt im Alltag kaum eine sinnvolle Vermeidungsstrategie.
Während der Kindergartenzeit treibt das Virus bevorzugt sein Unwesen und das über alle Jahreszeiten hinweg. Aber auch Babys und Erwachsene sind nicht ausgenommen. Tatsächlich ist die Infektion durch sogenannte Enteroviren sehr ansteckend und breitet sich flott im engen Familienumkreis aus. Zusätzlich kann sie jederzeit wieder in Erscheinung treten.
Eine Immunität bildet der menschliche Körper bei durchgemachter Hand-Mund-Fuß-Krankheit leider nicht aus. Manchmal streuen die Erreger auf weitere Körperregionen aus. So können auch am Knie oder Popo einzelne Blasenkolonien heranwachsen.
Wie verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Zu den typischen Flecken und Bläschen gesellen sich vor allem anfangs weitere Symptome. Babys bekommen
- Fieber,
- Hals- und Gliederschmerzen und
- verlieren mitunter ihren Appetit.
Das sind typische Eigenarten einer schweren Erkältung. Jedoch bilden sich kurz darauf Blasen im Mund, die auch Zunge, Zahnfleisch und den Bereich um die Lippen einschließen. Als weitere Stationen sind üblicherweise Füße und Hände dran.
Verständlicherweise erkennt dein Nachwuchs nicht, dass er durch Kratzen seine Lage noch verschlechtert, dazu kommen noch die Schmerzen beim Essen.
Wie lange dauert Hand-Mund-Fuß?
Du kannst deinem Kleinen etwas warmen, leicht gesüßten Tee anbieten und im höheren Alter generell auf sehr weiche Nahrungsmittel zurückgreifen. Ein Trost gibt es dennoch: Die Qualen verfliegen spätestens nach 10 Tagen ohne weitere Folgen. Das Virus ist unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich.
Das begleitende Fieber muss jedoch beobachtet werden. Bei jungen Kindern heißt es daher auf jeden Fall: Ab zum Arzt.
Hand-Mund-Fuß behandeln – Was kann ich tun?
Virenerkrankungen muss jeder Mensch selbst auskurieren. Bei sehr starker Ausbreitung und großem Leidensdruck ist ein Arztbesuch dennoch sinnvoll. Je jünger dein Kind ist, desto besser ist es, einen Arzt aufzusuchen. Spätestens wenn es Fieber bekommt, muss etwas getan werden. In sehr seltenen Fällen beim Baby Komplikationen wie zusätzliche Entzündungsherde im Körper ergeben.
Der Kinderarzt muss auch abklären, ob es wirklich Hand-Mund-Fuß ist, oder vielleicht eine andere Hauterkrankung.
Was macht der Kinderarzt bei HMFK?
Nach kurzer Vorstellung und Schilderung der Krankheitsgeschichte kontrolliert der Kinderarzt dein Baby auf die typischen Merkmale von Hand-Fuß-Mund. Die entzündlichen Blasen lassen eine sehr zügige Diagnose zu. Ein direkter Erregernachweis ist eigentlich nur in seltenen Fällen angebracht.
Hauptsächlich konzentriert der Kinderarzt sich darauf, die Schmerzen und das Fieber bis zur Zeit der vollständigen Heilung auf ein erträgliches Maß zu senken. Lindernde Tinkturen und Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen kommen häufiger zum Einsatz.
Können Eltern der HMFK vorbeugen?
Leider nein. Es genügt ein schlabbriger Kuss, ein kräftiger Nieser oder eine verschmierte Hand zur Übertragung des Virus. Die Flüssigkeit der Blasen gilt als äußerst ansteckend. Natürlich funktioniert das auch indirekt über benutzte Türklinken oder das Babyspielzeug.
Ausgesprochen gute Chancen hat das Virus, da es sich bereits vor offensichtlichem Symptomen ausbreiten kann. Es helfen also auch keine gut gemeinten Ratschläge, von bestimmten Personen Abstand zu halten. Sogar am Stuhlgang haften die hartnäckigen Erreger noch Wochen nach der Genesung an.
Wie schütze ich mein Kind vor Hand-Mund-Fuß?
Hygiene dämmt das Risiko einer HMFK-Infektion ein
Vorbeugende Maßnahmen gegen HMFK gibt es nicht wirklich. Lediglich gründliches, regelmäßiges Händewaschen und ein eigenes Handtuch kann die Wahrscheinlichkeit der Übertragung etwas im Zaum halten. Ein Säugling oder Kleinkind wird aber kaum auf ein allzu hygienisches Verhalten beim Spielen achten.
Es bringt also rein gar nichts, dein Kind in Watte zu packen und vor Keimen zu schützen. Hand-Mund-Fuß findet vermutlich einen Weg. Und je besser das Immunsystem deines Wonneproppen ausgebildet ist, umso besser kommt es auch mit Virenerkrankungen klar. EIn gutes Immunsystem lernt durch solche Konfrontationen.
Das bedeutet, dass Hand-Mund-Fuß kein direkters Zeichen von mangelnder Hygiene ist. Du brauchst dir deshalb also keine Gedanken zu machen, ob du eine schlechte Mutter oder Vater bist.
Was tun bei Hand-Mund-Fuß?
Gehe auf jeden Fall mit deinem Kind zum Arzt. Dieser verschreibt etwas gegen die Schmerzen und das Fieber. Bitte verwende keine Medikamente von dir, die Dosierungen sind für Babys und Kleinkinder nicht geeignet. Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Medikamente.
Schneide die Fuß- und Fingernägel deines Kindes kurz, damit dein Nachwuchs sich nicht übermäßig kratzen kann. Damit verhinderst du schwere Entzündungen und Narbenbildung. Baumwollhandschuhe und spezielle Babyschlafanzüge helfen, dein Kind während der Schlafenszeit vom Kratzen abzuhalten.
Melania Stickovich
Betreuung von Säuglingen, Autorin bei BabySOS
Melania ist geprüfte Pflegerin in der Pädiatrie und unterstützt BabySOS seit 2019. In ihrer Freizeit geht sie gerne schwimmen und joggen und gestaltet mit ihrem Freund die gemeinsame Zukunft.
Quellenangabe:
Wir recherchieren die auf BabySOS zur Verfügung gestellten Informationen sorgfältig in verschiedenen Quellen. Unser Anliegen dabei ist es, dir Infos verständlich und ohne "Ärzte-Deutsch" zur Verfügung zu stellen.
Für diesen Artikel wurden, neben dem Fachgespräch mit unserer Hebamme, verschiedene schriftliche Quellen genutzt, darunter:
- 1) Babys erstes Jahr: Essen, Schlafen, Pupsen - Baby Entwicklung und Erziehung; Ulrike Steiner, Independently Published, 2018
- 2) Baby-Entwicklung: so fördern Sie Ihr Kind in den ersten 24 Monaten; Claire Halsey, München Dorling Kindersley, 2011
- 3) Baby Entwicklung - Erziehung und Entwicklung im ersten Jahr
- 4) Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama und Baby Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung
- 5) Hebammen-Gesundheitswissen; Silvia Höfer, Nora Szasz, München GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH 2012
- 6) Berthold Koletzko (Hrsg.), Kinder- und Jugendmedizin, 14. Auflage, Springer Medizin, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
- Hans G. Schlack, Motorische Entwicklung im frühen Kindesalter, 2012