Hypoxie beim Baby – Ursachen und Auswirkungen
Dein Baby läuft blau an und bekommt keine Luft? Als Hypoxie wird eine Sauerstoffunterversorgung bezeichnet. Ein Sauerstoffmangel beim Baby kann gefährlich werden und sollte immer untersucht werden!
Was tun, wenn die Luft wegbleibt: Hypoxie beim Baby
Oft genügt eine Brise frische, kühle Luft und du fühlst dich wie neu geboren. Verwunderlich ist das nicht: Ohne den lebenswichtigen Sauerstoff kann der menschliche Körper schließlich nicht funktionieren. Bei absolutem Sauerstoffmangel stellen sich nach nur wenigen Minuten schwere Schäden an den Organen und im Gehirn ein. Noch viel anfälliger als Erwachsene ist ein kleiner Säugling. Bereits eine leichte, aber permanente Unterversorgung mit Sauerstoff kann die Lebensqualität deines Babys beeinträchtigen.
Symptome einer Hypoxie: Anzeichen von Sauerstoffmangel beim Baby
Die Anzeichen einer stärkeren Unterversorgung sind sehr offensichtlich. Bemerkst du eines der folgenden Symptome bei deinem Baby, solltest du schnellstmöglich den Kinderarzt aufsuchen oder den Notruf 112 wählen:
- Unruhe
- Angst
- Atemnot (Dyspnoe)
- Herzrasen (Tachykardie)
- Zyanose
- blaue Verfärbungen auf der Haut
- blaue Nägel
- blaue Verfärbungen an den Schleimhäuten.
Häufig erscheinen die betroffenen Bereiche wegen des Sauerstoffmangels bläulich oder lila.
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Was ist eine Hypoxie?
Ohne Sauerstoff kann der Körper eines Menschen keine Energie erzeugen. Das Kreislaufsystem kommt zum Erliegen. Als Folge einer Sauerstoffunteversorgung sterben Zellen in allen Organen ab. Manchmal sind die entstandenen Schäden minimal, können jedoch auch von dauerhafter Natur sein – sogar mit Todesfolge.
Der winzige Säuglingskörper toleriert die Unterversorgung nur kurzfristig. Kleine Atemaussetzer sind daher für deinen Nachwuchs nicht unbedingt gefährlich und noch kein Grund zur Sorge. Besonders dann, wenn dein Kleines sich beim Essen und Trinken verschluckt kommt es zu diesen Unterbrechungen. Mit einem kleinen Klaps oder zartem Blasen direkt ins Gesicht kurbelst du den Atemreflex deines Kindes wieder an. Eine Hypoxie aber bedeutet eine unzureichende Sauerstoffzufuhr im arteriellen Blut oder gesamten Gewebe.
Eine Sauerstoffunterversorgung kann auch Grund für das Auftreten des plötzlichen Kindtodes sein. Es ist daher wichtig, dass du Symptome sofort von einem Arzt abklären lässt, bevor dein Baby Schaden nimmt.
Ursachen für Sauerstoffmangel
Für Sauerstoffmangel gibt es viele verschiedene Risikofaktoren. EInige kann man beeinflussen, andere kann man schwer vermeiden.
Verschlucken – Sauerstoffmangel durch Atemnot
Sicher kommt dir das als Mutter doch sehr vertraut vor: Kinder treiben bekanntlich allerlei Schabernack, sobald ihre Eltern sie einen kurzen Moment aus den Augen lassen. Alle greifbaren Gegenstände werden begierig zum Kennenlernen in den kleinen Mund geschoben. Nicht immer handelt es sich dabei um unbedenkliche Objekte. Verschlucken von Kleinteilen kann Erstickungsanfälle auslösen.
Schon gewusst? Spinat fördert Hypoxie beim Baby
Ein solcher Vorfall geht bei Anwesenheit der Eltern natürlich nicht unbemerkt vonstatten. Aber auch falsch zubereitete oder gefährliche Lebensmittel wie aufgewärmter Spinat stehen auf der Risikoliste. Das darin enthaltene Nitrit behindert nämlich nach Verzehr die Aufnahme von Sauerstoffmolekülen im Blut.
Weitere mögliche Ursachen für Hypoxie sind
- Überhitzung,
- dicke Schlafdecken oder
- eine ungünstige Schlafposition in Bauchlage.
Die daraus entstehende, mangelnde Luftzirkulation in Bauchlage lässt Säuglinge ihre eigene Atemluft mit zu viel Kohlenstoffdioxid wieder einatmen. Eine Vergiftung mit reduzierter Sauerstoffaufnahme wäre dann die Folge. All diese Missstände kannst du natürlich als aufmerksame Mutter jederzeit korrigieren und somit bestens vermeiden.
Körperliche Ursachen für Hypoxie
Auf körperlicher Seite spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die das Hypoxie-Risiko erhöhen. Wenn der Körper nicht richtig funktioniert, nimmt das Blut oft nicht genur Sauerstoff auf, die Organe bleiben unterversorgt. Zu den größten körperlichen Risikofaktoren gehören
- Herzprobleme,
- Durchblutungsstörungen,
- Mangel an roten Blutkörperchen und
- krankhafte Querverbindungen der Blutbahnen in der Lunge
- nicht ausgereiftes Atmungssystem.
Selbst eine klassische Lungenentzündung käme als Auslöser in Betracht. All dies kann natürlich auch während einer Schwangerschaft auftreten. Leidet die Mutter unter solchen Problemen, droht leider auch dem Ungeborenen körperliches Unheil.
Bei einem nicht ausgereiften Atmungssystem kommt es in der Bauchlage bei deinem Baby zu Atempausen, einer sogenannten Apnoe. Die Atmung wird verringert oder setzt sogar komplett aus. Dadurch sinkt die Sauerstoffversorgung deines Babys und es kommt zu einer Hypoxie.
Symptome einer Hypoxie durch Kohlenmonoxid-Vergiftung
Sind die auffälligen Hautflecken bei deinem Baby eher rot, liegt vermutlich eine Vergiftung mit dem Kohlenmonoxid vor. Die Blutkörperchen erhalten dabei eine intensivere, rote Färbung. Unregelmäßige Atmung, Zittern, Herzrasen, Desorientierung und unnatürlich ausgeprägte Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit sind Merkmale einer Kohlenmonixidvergiftung.
Bei Zweifeln solltest du versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber auch nicht zögern und nach Hilfe suchen. Am besten verlässt du sofort das Haus mit deinem Baby, denn die Quelle des geruchslosen Kohlenmonoxids könnte sich im Haus befinden.
Schwer einzuschätzen sind zudem die langfristigen Folgen eines Sauerstoffmangels. Hirn- und andere Organschäden legen häufig die Grundlage für eine nachfolgende Behinderung. Bei plötzlich auftretenden Symptomen solltest du daher sofort den Notdienst kontaktieren. Auf den Anruf beim Notarzt kannst du dich in unserem Artikel über den Notruf im Notfall mit dem Baby informieren.
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Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Zunächst wird der Arzt dein Kind auf seine Reaktionsfähigkeit testen. Des Weiteren erfolgt die Suche nach typischen Verfärbungen auf Haut, Lippen oder Zunge. Die Intensität des vermuteten Sauerstoffmangels stellt der Arzt über einen Blutgasanalyse fest. Dadurch erhält er Informationen über die Sauerstoffsättigung und Kohlendioxidsättigung im Blut. Außerdem kann er Herzschlag und permanenten Sättigungsgrad über einen kleinen Clip (Pulsoximeter) am Finger oder am Ohrläppchen auslesen.
Dein Baby muss dafür kein Blut abgeben und für den dauerhaften Einsatz liefert dieser Weg regelmäßige aktuelle Ergebnisse.
Therapie gehört immer in die Hände eines Arztes!
Tritt eine Mangel zum ersten mal auf, kann dir nur ein Arzt angemessen Hilfe anbieten. Meist versorgt er dein Kind als erste Notmaßname über eine Sauerstoffmaske, um eine schlimmere Unterversorgung zu vermeiden. Zusätzlich führt er neben einem klärenden Gespräch unterschiedliche Untersuchungen bezüglich der Ursache durch. Das kann durchaus Zeit in Anspruch nehmen, denn der exakte Auslöser der Hypoxie muss unbedingt gefunden werden.
Sauerstoffmangel bei Neugeborenen bekämpfen Mediziner direkt im Krankenhaus oft mit einer gezielten Unterkühlung des Körpers auf 33.5° Celsius für bis zu 3 Tage. Das klingt verständlicherweise extrem, ist aber in schweren Fällen zur Vermeidung von Hirnschäden absolut notwendig. Ein Aufenthalt in der Intensivstation zur weiteren Überwachung ist dann unumgänglich.
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Kann ich einer Hypoxie bei meinem Baby vorbeugen?
Wurde ein Sauerstoffmangel durch eine körperliche Fehlfunktion ausgelöst, wird der Arzt mit dir über die weitere Behandlung deines Wonneproppens sprechen.
Im privaten Bereich solltest du darauf achten, Gefahrenquellen zu beseitigen um das Risiko zu reduzieren. Ein Säugling gefährdet sich hin und wieder durch seinen angeborenen Entdeckerdrang. Halte für deinen Nachwuchs immer einen angemessenen und sicheren Schlafplatz bereit. Halte gefährliche Gegenstände wie Plastiktüten oder tiefe Wasserstellen von deinem Liebling fern. Früher oder später schnappen sich die kleinen Räuber nämlich immer das, was ihre Aufmerksamkeit erregt.
Quellenangabe:
Wir recherchieren die auf BabySOS zur Verfügung gestellten Informationen sorgfältig in verschiedenen Quellen. Unser Anliegen dabei ist es, dir Infos verständlich und ohne "Ärzte-Deutsch" zur Verfügung zu stellen.
Für diesen Artikel wurden, neben dem Fachgespräch mit unserer Hebamme, verschiedene schriftliche Quellen genutzt, darunter:
- 1) Babys erstes Jahr: Essen, Schlafen, Pupsen - Baby Entwicklung und Erziehung; Ulrike Steiner, Independently Published, 2018
- 2) Baby-Entwicklung: so fördern Sie Ihr Kind in den ersten 24 Monaten; Claire Halsey, München Dorling Kindersley, 2011
- 3) Baby Entwicklung - Erziehung und Entwicklung im ersten Jahr
- 4) Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama und Baby Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung
- 5) Hebammen-Gesundheitswissen; Silvia Höfer, Nora Szasz, München GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH 2012
- 6) Berthold Koletzko (Hrsg.), Kinder- und Jugendmedizin, 14. Auflage, Springer Medizin, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
- Hans G. Schlack, Motorische Entwicklung im frühen Kindesalter, 2012