Pucken beruhigt dein Baby
Was ist Pucken beim Baby?
Pucken ist eine Technik, bei der du dein Baby auf eine bestimmte Art möglichst fest in ein Tuch oder eine Decke wickelst. Die meisten Säuglinge beruhigen sich durch diese Methode schon nach ein paar Minuten.
Was bringt Pucken?
Für das Pucken gibt es zwei gute Gründe: Es schwächt den Moro-Reflex der Kleinen. Er ist der erste primitive Reflex deines Babys, den es jedoch nicht kontrollieren kann. Es breitet schlagartig bei Geräuschen, Lichtveränderungen, Gerüchen und Berührungen seine Arme und Beine aus. Diese unkontrollierten Bewegungen lassen deinen Schatz erschrecken und reißen ihn aus seiner Entspannung. Durch die fixierten Gliedmaßen, in dem eng umwickelten Tuch, ist die schlagartige Bewegung stark eingeschränkt und wirkt sich somit weniger störend auf den Babyschlaf aus.
Der zweite Grund, der für das Pucken spricht, ist der Wohlfühlfaktor. Das Pucken versetzt deinen Schatz in die enge, wohlige Position aus dem Mutterleib zurück. Vierzig Wochen war es, begrenzt durch deinen Bauch, fest umschlossen und plötzlich ist da so unheimlich viel Freiraum.
Wie groß ist ein Pucktuch?
Ein Tuch aus Baumwolle, wie die Mullwindel in der Größe 80cm x 80cm eignet sich am besten für die Puck-Methode. Im Handel bekommst du jedoch auch spezielle Pucktücher oder Pucksäcke zu kaufen. Preislich liegen diese um die € 20,-.
Wie geht Pucken? Und worauf muss ich achten?
Gerade beim ersten Mal pucken viele Mamis und Papis ihre Kleinen zu leicht. Das hat zur Folge, dass sie sich schnell aus dem Tuch strampeln. Also versuche, auch wenn es dich Überwindung kostet, deinen Schatz möglichst fest einzuwickeln. Du brauchst keine Angst zu haben, dein Baby kann sich jeder Zeit aus dieser Lage befreien. Desto fester du es beim Pucken wickelst, desto länger braucht es sich frei zu strampeln.
In unserem Video „Pucken“ kannst du alle Schritte zum Pucken deines Babys direkt sehen und nach machen:
Anleitung Pucken – So funktioniert es!
Zum genauen Nachlesen hier nochmal das Pucken in acht einfachen Schritten:
Schritt 1: Lege das Tuch gerade auf die Wickelunterlage
Schritt 2: Lege dein Baby mit dem Nacken auf die obere Kante des Tuches
Schritt 3: Überkreuze die Hände deines Schatzes auf dem Bauch
Schritt 4: Ziehe nun die rechte und die linke obere Ecke straff über den Babykörper
Schritt 5: Winkel die Beine zum Körper hin an und halte sie mit einer Hand fest
Schritt 6: Ziehe jetzt den restlichen unteren Teil des Tuches bis zur Brust deines Sprösslings (sollte das Tuch etwas zu lang sein, schlage es einfach ein)
Schritt 7: Wickel die jeweiligen Seiten fest bis zum Rücken um dein Baby rum
Schritt 8: Fixiere nun zum Schluss die Ecke unter dem Umschlag
Ist Pucken gefährlich für mein Baby?
Pucken hilft deinem Baby, sanft einzuschlafen. Doch es gibt immer wieder Diskussionen, ob diese Technik gefährlich für Babys ist. Daher hier ein paar der Gefahren, die mit dem Pucken einher gehen können:
- Trägt dein Baby eine Spreizhose, darfst du es nicht pucken. Die Spreizhose soll eine Hüftdysplasie ausgleichen und verträgt sich nicht mit dem festen Einwickeln.
- Bei sehr warmen Temperaturen oder Fieber ist Pucken gefährlich. Auch wenn dein Baby sich jederzeit selbst aus dem Tuch befreien kann, kann sich darunter ein gefährlicher Hitzestau bilden. Dann wird deinem Kleinen zu warm und es kann sogar seiner Gesundheit schaden.
- Auch wenn dein Baby eine Krankheit hat, die es schwächt, kann es sich vielleicht nicht selbstständig aus dem Tuch befreien. Dann solltest du auf jeden Fall auf das Pucken verzichten.
Kann mein Baby beim Pucken sterben?
Mit der richtigen Wickeltechnik kann sich dein Baby jederzeit von selbst aus dem Pucktuch befreien. Wenn dein Baby gesund ist, besteht daher keine Gefahr. Nutze die U-Untersuchungen um dein Kind durchchecken zu lassen und zu erfahren, ob eine Gefahr besteht. Bei einer Herzschwäche oder Atemproblemen könnte (nicht wird!) Pucken sonst das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöhen.
Nadine Gellner
Hebamme und Mutter von drei Kindern
"Meine drei Kinder fordern mich oft, aber sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt. Die Arbeit als Hebamme und das Mutter-sein ergänzen sich gut: Erfahrungen aus dem einen Bereich helfen auch im Anderen weiter. Gerade Erstlingsmütter sind sehr unsicher und machen auch mal Fehler. Hierbei zu helfen und zu unterstützen ist eine tolle Aufgabe."
Auf BabySOS betreut Nadine die Bereiche "Umgang mit dem Kind" und "Infos für Mütter".