Sonnenstich beim Baby erkennen und behandeln

Eine Hitzewelle rollt auf uns zu: Dieser Sommer wird wieder heiß. Wenn dein Kind nach dem Spielen im Freien schlapp und fiebrig ist, hat es vielleicht einen Sonnenstich. Ein Sonnenstich ist eine ernsthafte Erkrankung deines Kindes und kann schwere Schäden verursachen. Im schlimmsten Fall kann dein Kind sterben. Lies, wie du dein Kind vor dieser Gefahr schützen kannst und wie du Erste Hilfe leistest.
 

Was ist ein Sonnenstich und wie entsteht er?

Bei einem Sonnenstich handelt es sich um eine Überwärmung des Kopfes. Durch die Überhitzung wird die Hirnhaut gereizt und kann sich entzünden. Ein Sonnenstich entsteht durch zu lange und intensive Sonneneinstrahlung auf dem Kopf. Die langwelligen Wärmestrahlen der Sonne, die Infrarotstrahlen, dringen tief in die Kopfhaut ein. Bereits Erwachsene sind gefährdet, aber Babys fehlen aufgrund ihre Alters gewisse Schutzmechanismen:

  • dichte Kopfhaare
  • dicke Haut
  • dicke Schädelknochen

sind dünner und damit durchlässiger für Strahlung. Babys sind daher besonders häufig von einem Sonnenstich betroffen.

Woran erkenne ich einen Sonnenstich bei meinem Baby?

Besonders gefährlich am Sonnenstich ist, dass du ihn erst deutlich später bemerkst. Er setzt erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne ein. Das macht es schwerer, die Symptome direkt mit einem Sonnenstich in Verbindung zu bringen. Hat dein Kind einen Sonnenstich, so erkennst du dies an:

  • starker Unruhe
  • Erbrechen
  • Fieber
  • Bewusstseinsstörungen und bei starken Fällen
  • Apathie.

Die Symptome ähneln sehr denen eines Hitzschlags.

Du bist nicht sicher, ob du den Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich erkennst? Dann schau mal in diesen Artikel rein:

Muss mein Kind mit Sonnenstich zum Arzt?

Bei älteren Kindern kannst du einen Sonnenstich gut selbst behandeln. Je jünger dein Kind ist, desto schlimmer können jedoch die Folgen und Spätfolgen sein. Bei Babys ist daher eine größere Wachsamkeit gefragt, du solltest den Arzt oder Kinderarzt aufsuchen.

Tritt bei deinem Kind nach einem Tag im Freien Übelkeit und Erbrechen auf, besteht das erhöhte Risiko einer Dehydrierung. Bei Babys kann diese lebensgefährlich sein!. Spätestens bei vermehrtem Erbrechen oder auftretenden Bewusstseinsstörungen solltest du daher direkt den Notruf wählen oder dein Kind in die die Notaufnahme bringen. Dort führen die Ärzte intravenös Flüssigkeit zu. Bei erhöhtem Hirndruck wird dieser medikamentös vermindert, um das Entstehen eines Hirnödems zu verhindern.

Erste Hilfe bei Sonnenstich: So hilfst du deinem Kind!

Maßnahme 1 bei Sonnenstich: Raus aus der Sonne!

Zuerst solltest du dein Baby in einen schattigen und kühlen Raum bringen.

Maßnahme 2 bei Sonnenstich: Hinlegen

Lege dein Kind auf den Rücken, mit leicht erhöhtem Oberkörper.

Maßnahme 3 bei Sonnenstich: Kühle dein Kind

Als nächstes kannst du Kopf, Nacken und Rumpf leicht kühlen. Hier empfehlen sich kühlende Umschläge aus nassen Baumwolltüchern. Von „Coolpacks“ ist aber abzuraten, da sie eine zu starke Kühlung erzeugen. Wenn der Körper zu schnell abkühlt, kann der Kreislauf zusammenbrechen. Umschläge und andere Maßnahmen sollten daher nicht „eiskalt“ sein, sondern die 20 Grad nicht unterschreiten.

Maßnahme 4 bei Sonnenstich: Trinken

Lass dein Kind trinken! Zu empfehlen sind:

  • stilles Wasser
  • ungesüßter Kräutertee mit ein wenig Salz
  • Elektrolytmischungen aus der Apotheke

Durch den langen Aufenthalt in der Sonne hat dein Baby viel Flüssigkeit und Salze ausgeschwitzt. Diese gilt es nun wieder zuzuführen. Ein ausgeglichener Mineralstoffhaushalt stabilisiert zudem das Kreislaufsystem. Wie viel Wasser dein Kind trinken sollte, erfährst du hier: Wie viel Wasser braucht dein Kind?

Während der gesamten Zeit solltest du dein Kind nie alleine lassen und seinen Zustand konstant beobachten.

 

Wie kann ich einen Sonnenstich vermeiden?

Vermeide die Sonne! Babys unter einem Jahr sollten nicht in der Sonne spielen.

Die beste Vorsorgemöglichkeit bei einem Aufenthalt im Freien stellt zudem eine helle Kopfbedeckung dar. Diese reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert die Überhitzung. Sonnencreme bietet hingegen keinen Schutz vor den Wärmestrahlen.

Melania Stickovich

Melania Stickovich

Betreuung von Säuglingen, Autorin bei BabySOS

Melania ist geprüfte Pflegerin in der Pädiatrie und unterstützt BabySOS seit 2019. In ihrer Freizeit geht sie gerne schwimmen und joggen und gestaltet mit ihrem Freund die gemeinsame Zukunft.

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