Nesselsucht beim Baby

Nesselsucht (Urtikaria) ist ein juckender Hautausschlag, der sich bei deinem Baby in Form von roten, geschwollenen Quaddeln zeigt. Die Hautveränderungen können am gesamten Körper deines Kindes auftreten. Hier erfährst du, wie du Nesselsucht behandeln kannst.

Symptome von Nesselsucht beim Baby

Nesselfieber oder Nesselsucht ist ein Hautausschlag und kann durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden. Oftmals zeigt sich die Erkrankung durch Hautirritationen und stellen eine allergische Reaktion in Form einer Entzündungen der Haut dar.

Wie erkenne ich Nesselsucht?

Typische Symptome für einen Nesselausschlag sind ein plötzlicher, starker Juckreiz sowie Schwellungen, Rötungen und Erhebungen der Haut. Dieser Hautausschlag besteht meist aus mit Wasser gefüllten Quaddeln und variieren stark in der Größe: Von klein wie ein Stecknadelkopf bis zur Größe einer Handfläche.

Das Aussehen der Urtikaria ist vergleichbar mit der Reaktion auf die Berührung mit einer Brennnessel, kleine Quaddeln wiederum ähneln in der Optik eher einem Herpes-Bläschen. Grundsätzlich verblasst der Ausschlag innerhalb von 24 Stunden, er kann jedoch auch mehrere Tage sichtbar sein. Zusätzlich können tiefere Hautschwellungen, auch Angioödeme genannt, auftreten.

Ursachen von Nesselsucht beim Baby

In vielen Fällen bleibt die eigentliche Ursache einer Nesselsucht ungeklärt. Bekannt ist aber, dass Histamin dazu beiträgt, dass die Zellen durchlässiger für Wasser werden und sich dadurch Quaddeln bilden. Histamine sind zum Beispiel in den Haaren der Brennnessel enthalten und werden bei Berührung abgegeben. Aber auch andere tierische und pflanzliche Stoffe enthalten Histamin und können eine Urtikaria-Reaktion der Haut auslösen. Bilden sich auf der Haut deines Kindes Quaddeln ist meistens der Stoff Histamin verantwortlich und verursacht den Hautausschlag.

Für eine akute Nesselsucht können folgende Auslöser verantwortlich sein::

  • Infektionen (Parasiten, Bakterien oder Viren)
  • Allergene
  • Insektengifte
  • Innere Erkrankungen (Probleme mit der Schilddrüse oder Autoimmunerkrankungen)
  • Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel oder ACE-Hemmer)
  • Allergie gegen körpereigene Stoffe
  • Physikalische Einwirkungen (Sonnenlicht, Kälte, Druck oder Schweiß)

Bei der chronischen Form der Nesselsucht steckt fast immer eine Autoimmunerkrankung dahinter. Hierbei reagiert der Körper auf sich selbst und bildet Abwehrstoffe und Abwehrreaktionen, ohne einen direkt ersichtlichen Grund.

Auch ein geschwächtes Immunsystem nach einer Erkältung oder Virusinfektion kann bei Kindern zu Hautirritationen bis hin zur Nesselsucht führen.

 

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Nesselsucht nach Insektenstich?

Da Insektengifte eine allergische Reaktion auslösen können, kann ein Nesselausschlag auch von einem Insektenstich wie einem Mückenstich oder Zeckenbiss verursacht werden. Zu den Insekten, deren Gift Quaddeln verursachen können gehören:

  • Bienen
  • Wespen
  • Hornissen
  • Ameisen (beißen)
  • Schnaken (beißen)

Meistens führen diese Stiche oder Bisse zu einer Nesselsucht mit nur wenigen Quaddeln in einem begrenzten Areal rund um den Stich. Wenn dein Kind mit einer starken Nesselsucht auf einen Mückenstich reagiert, ist es vermutlich allergisch gegen die vom Insekt injizierte Flüssigkeit.

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Nesselsucht vorbeugen: Wie schütze ich mein Baby?

Du kannst einer Urtikaria bei deinem Baby nicht wirklich vorbeugen. Wenn dein Kind mit der Umwelt in Berührung kommt, wird sein Körper darauf reagieren. Und das ist auch gut so, denn nur durch Konfrontation mit Schadstoffen kann sich das Immunsystem deines Kindes richtig ausbilden. Du kannst aber die Auslöser einer Nesselsucht vermeiden, auf die dein Kind besonders stark, also allergisch, reagiert. Verträgt es bestimmten Nahrungsmittel nicht, sollte es diese nicht essen. Dasselbe gilt für Medikamente, auf die dein Kind schon einmal mit Quaddeln reagiert hat.

 
Tipp: Warte nach einer allergischen Reaktion bei deinem Kind eine Weile ab und teste dann, ob dein kleiner Schatz immer noch Hautreaktionen zeigt. Nesselsucht an sich ist nicht gefährlich, du brauchst also kein schlechtes Gewissen haben. Da das Immunsystem auf Fremdstoffe wie mit Abwehrkräften reagiert und daraus lernt, können Überempfindlichkeiten auch wieder verschwinden. Eine akute Nesselsucht durch eine allergische Reaktion kann zeitlich begrenzt sein.
 
 
Nesselsucht beim Baby behandeln – Muss ich zum Arzt?

Bei einer normalen Form der Nesselsucht ist bei Kindern kein Arztbesuch notwendig. Vermutlich sind die Symptome bis zum nächsten Tag so weit abgeklungen, dass der Arzt nichts finden würde. Das Gleiche gilt, wenn der Ausschlag nur einmalig oder als Begleiterscheinung einer Infektion auftritt. Hält die Krankheit jedoch länger an und tritt zudem häufiger auf, sollte immer ein Kinderarzt aufgesucht werden. Wenn dein Kind sich sehr unwohl fühlt, kann das Nesselfieber ein Symptom für eine andere Erkrankung sein, auch dann ist ein Arztbesuch ratsam. Bei sehr kleinen Säuglingen sollte ebenfalls ein Arzt drauf schauen.

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Was macht der Arzt bei Nesselfieber?

In erster Linie müssen Ärzte die möglichen Auslöser der Hautirritation ausfindig machen. Ist der Auslöser ein Medikament, muss dieses sofort vom Arzt abgesetzt werden. Danach wird nach einer Alternative gesucht. Tritt das Nesselfieber jedoch aufgrund von Allergien auf, sind speziell ausgelegte Immuntherapien notwendig, um ein erneutes Auftreten der Krankheit zu vermeiden. Um den starken Juckreiz zu lindern, verschreiben Ärzte oft Antihistamine zusammen mit entzündungshemmenden Mitteln.

Wie helfe ich meinem Baby bei Nesselsucht?

Mit kühlen Kompressen oder lauwarmen Bädern kannst du die Symptome abklingen lassen. Die Quaddel sollten nicht aufgestochen werden.

 

Fazit: Nesselsucht beim Baby

Leidet der Säugling an Nesselfieber, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen verschwinden diese Hautirritationen meist innerhalb weniger Stunden von selbst. Treten sie jedoch häufiger auf, kann dies ein Hinweis auf bestimmte Unverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen sein. Eltern sollten in diesem Fall einen Kinderarzt aufsuchen und mit ihm weitere Vorkehrungen besprechen, um der Ursache der Krankheit auf den Grund zu gehen.

Melania Stickovich

Melania Stickovich

Betreuung von Säuglingen, Autorin bei BabySOS

Melania ist geprüfte Pflegerin in der Pädiatrie und unterstützt BabySOS seit 2019. In ihrer Freizeit geht sie gerne schwimmen und joggen und gestaltet mit ihrem Freund die gemeinsame Zukunft.

Quellenangabe:

Wir recherchieren die auf BabySOS zur Verfügung gestellten Informationen sorgfältig in verschiedenen Quellen. Unser Anliegen dabei ist es, dir Infos verständlich und ohne "Ärzte-Deutsch" zur Verfügung zu stellen.

Für diesen Artikel wurden, neben dem Fachgespräch mit unserer Hebamme, verschiedene schriftliche Quellen genutzt, darunter:

  • 1) Babys erstes Jahr: Essen, Schlafen, Pupsen - Baby Entwicklung und Erziehung; Ulrike Steiner, Independently Published, 2018
  • 2) Baby-Entwicklung: so fördern Sie Ihr Kind in den ersten 24 Monaten; Claire Halsey, München Dorling Kindersley, 2011
  • 3) Baby Entwicklung - Erziehung und Entwicklung im ersten Jahr
  • 4) Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama und Baby Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung
  • 5) Hebammen-Gesundheitswissen; Silvia Höfer, Nora Szasz, München GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH 2012
  • 6) Berthold Koletzko (Hrsg.), Kinder- und Jugendmedizin, 14. Auflage, Springer Medizin, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
  • Hans G. Schlack, Motorische Entwicklung im frühen Kindesalter, 2012

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